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Alles und doch nichts

Erstellt von Thomas Sommer

14. September 2017

Der 13-jährige Milliardärssohn ist Alleinerbe und schon jetzt im Besitz von mehreren hundert Millionen. Doch leider hat er bis zu seinem achtzehnten Geburtstag keinen Zugriff auf sein Konto. Zudem befinden sich die Wertpapiere seiner Eltern gerade im Sturzflug. Der Besitz schrumpft und schrumpft. Obwohl der Junge extrem reich ist, fragt er sich, ob er den jemals in den Genuss dieses Reichtums kommen wird. Momentan befindet er sich auf einem Internat, wo ihm keinerlei Sonderrechte gewährt werden.

 

Das Streben nach Bleibendem

Der Mensch möchte sich etwas Bleibendes schaffen. Das Leben ist endlich, dessen sind wir alle uns bewusst. Deshalb versuchen wir etwas zu bewegen, was über das eigene Leben und den Tod hinaus von Bedeutung ist. Einige streben nach Berühmtheit, andere nach Reichtum und noch andere nach einem Lebenswerk. Alle wollen Spuren in dieser Welt hinterlassen. Auch wenn es auf verschiedenste Weise ausgedrückt wird, so haben doch die meisten Menschen den tiefsten Wunsch, dass ihr Leben in dieser Welt etwas bewirkt, dass sie bewundert und auch nach ihrem Tod unvergessen bleiben. Ein Leben, welches ohne Wirkung in dieser Welt bleibt und nach dem Ableben sofort in Vergessenheit gerät, scheint sinnlos.

So versucht der Geschäftsmann, ein Imperium aufzubauen und an einen würdigen Nachfolger weiterzugeben. Er wünscht sich, dass sein Vermächtnis noch Jahrhunderte bewundert wird.

Die stolzen Eltern lassen nichts unversucht, um ihr Kind zu fördern und ihm alle Möglichkeiten zu schaffen, die ihnen selbst verwehrt blieben. Sie wünschen, dass ihr Kind ihnen lebenslang dankbar sein wird – selbst dann, wenn sie nicht mehr leben.

Künstler, Politiker und Sportler wünschen, sich einen unvergesslichen Namen zu machen. Sie wollen als jemand, der ausserordentliches bewirkt hat, in die Geschichte eingehen.

 

Was bleibt wirklich?

An wen erinnern wir uns auch 100 Jahre nach seinem Tod noch? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir eingestehen, dass dies nur sehr wenige sind. Selbst ehrbare Leute, die sich hervorragend für das Wohl der Allgemeinheit eingesetzt haben, gehen sehr schnell vergessen.

Und nach 1000 Jahren? Was wird bis dann übriggeblieben sein? Selbst die meisten Könige und Präsidenten geraten in Vergessenheit. Selbst wenn wir deren Namen in irgendwelchen Chroniken noch finden können, erkennen wir kaum mehr, dass deren Leben irgendwelche Wirkung auf uns hat.

Das Leben vergeht und die Spuren, die wir hinterlassen sind nur allzu schnell verschwunden. Die Erde dreht sich weiter. Es ist eine Tatsache, der wir uns stellen müssen: Spätestens wenige Jahrzehnte nach unserem Ableben wird uns niemand mehr vermissen. Inwiefern dürfen wir denn unser Leben überhaupt als sinnvoll betrachten? Leben wir denn letztlich nur für den Augenblick und leisten unseren Beitrag zum Gelingen einer einigermassen funktionierenden Gesellschaft?

 

Eine Perspektive für die Ewigkeit gewinnen

Die Sehnsucht nach dem Bleibenden hat den Menschen schon immer angetrieben. Auch Jesus begegnete diesem Wunsch. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass Jesus den Wunsch, etwas Bedeutendes zu bewirken, an keiner Stelle verurteilte. Vielmehr half er seinen Mitmenschen, die richtige Perspektive zu gewinnen, damit deren Handeln auch wirklich ewigen Wert erhalten kann. Er sagte (Matthäus 6,19+20): „Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Sie verlieren schnell ihren Wert oder werden gestohlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die nie ihren Wert verlieren und die kein Dieb mitnehmen kann.“

Mit anderen Worten sagte uns Jesus, dass wir in unserem Streben, etwas Bleibendes zu schaffen, so lange erfolglos sein würden, bis wir die Perspektive des Himmels einnehmen. Alles, was wir in dieser Welt erreichen, wird letztlich vergänglich sein. Doch das, was wir für den Himmel erreichen, wird ewigen Bestand haben.

 

Was heisst das konkret?

Der Schlüssel, um etwas für den Himmel zu erreichen, besteht darin, dass ich eine Beziehung mit Gott herstelle. Dies geschieht dadurch, dass wir erkennen, dass wir Ihn brauchen. Es ist das unverdiente Geschenk Gottes, das wir trotz unserer Unwürdigkeit, ein Teil seiner Familie sein dürfen. Wer Jesus einlädt, Teil seines Lebens zu werden, wird durch Ihn zu einer echten Beziehung mit Gott finden.

Aus dieser Beziehung heraus werden wir die „Werke des Himmels“ immer mehr verstehen. Wenn wir diese Werke dann tun, werden wir – oftmals sogar ohne es zu merken – etwas bewirken, das weit über unseren Tod hinaus sehr grosse Bedeutung haben wird.

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