Als erstes muss man sich bewusst werden, was Erfolg wirklich ist, resp. wahrer Erfolg. Nicht jede Art von Erfolg ist wirklich erstrebenswert. Wenn Erfolg nicht auf der Einhaltung gewisser Prinzipien basiert, ist er wertlos, weil er entweder nur von kurzer Dauer ist oder dich nicht wirklich glücklich macht, oder auch beides.
Eine bekannte Missionarin hat einmal die folgende Geschichte in einem ihrer Bücher niedergeschrieben, welche mich sehr beeindruckt und inspiriert hat:
„Die alte Frau wohnte weit draussen, weit ausserhalb des Dorfes und es war selten, dass sie Besuch bekam. An einem milden Nachmittag im Spätsommer kamen 3 alte Männer auf ihr kleines Anwesen. Die Frau hatte diese Männer noch nie zuvor gesehen. Sie fand, dass die Männer aussahen, als kämen sie von weit her und die Männer sahen sehr alt aus.
Da die Frau ein freundliches Herz besass, fragte sie sie, ob sie ihnen vielleicht etwas zu essen oder zu trinken anbieten dürfe.
“Das ist sehr freundlich von Ihnen”, antwortete der Älteste der 3 Männer, “gerne möchte einer von uns Ihr Angebot annehmen. Bitte entscheiden Sie sich für einen von uns! Bei der Gelegenheit darf ich uns vorstellen: zu Ihrer Linken, das ist der Reichtum, zu Ihrer Rechten, das ist der Erfolg und ich selbst bin die Liebe.”
Die Frau bat um einen Moment des Nachdenkens und ging ins Haus. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter diskutierte sie, wem der 3 Männer die Gunst von Speise und Trank zuteil werden sollte.
Ihr Mann antworte ohne Zögern:
“Natürlich laden wir den Reichtum ein, das ist das Beste, was uns passieren kann!”
Die Frau selbst sprach:
“Ich hätte lieber den Erfolg zu uns hereingebeten, wir hatten noch nie Erfolg!”
Da sprach die Tochter:
“Warum nicht die Liebe einladen? Gibt es etwas wichtigeres als die Liebe?”
Die Frau und der Mann nickten und so geschah es, dass die Frau hinausging zu den Männern und die Liebe einlud.
Die Liebe erhob sich, bedankte sich für die Einladung und schickte sich an, das Haus zu betreten. Der Reichtum und der Erfolg folgten der Liebe.
Überrascht und gleichwohl erfreut, fragte die Frau:
“Sollte ich mich nicht für einen von Ihnen entscheiden und nun sind doch alle 3 hier im Haus?”
Da erklärten ihr die 3 alten Männer:
“Ja, so wäre es gewesen, wenn Ihr den Reichtum oder den Erfolg eingeladen hättet. Aber Ihr habt Euch für die Liebe entschieden – und der Reichtum und der Erfolg gehen am liebsten dorthin, wo die Liebe ist!”
(unbekannte Quelle)
In folgender Weise spricht die Bibel von der Liebe:
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
- Korinther 13, 1-6
Dieselbe Frau hatte schon einige Millionäre bei sich im Büro, welche über ihre innere Leere geklagt haben, welche sie tod-unglücklich machte – obwohl sie äusserlich sehr vieles hatten. Es war wahrscheinlich nicbt einmal die Menge des Reichtums das Problem, sondern dass sie ihn für sich selber und aus egoistischen Motiven aufgehäuft hatten.
Daraus kann man ableiten, dass Erfolg, mit blossem Erlangen von Reichtum gleichgesetzt, nicht zum wahren, ersehnten Ziel führt.
Wer dies begriffen hat, ist dem Erreichen des wahren Erfolges bereits einen Schritt näher gekommen.
Denn Erfolg ist nur von irdischer Dauer, wenn er nicht in der Ewigkeit verankert ist. Der Prediger in der Bibel hat es mal so ausgedrückt:
Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe. Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing. Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder. Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind. Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.
Prediger 1, 2-11
Wonach können wir uns also ausstecken, das nicht bloss wie Öl durch unsere Finger fliesst und unsere Hände womöglich noch beschmutzt dabei?
Es gibt viele falsche Annahmen, wie dass der Mensch zum Leben nur Geld brauche. Doch der Mensch lebt nich nur vom Brot alleine. Die meisten Menschen benötigen zwar Geld zum Leben; zumindest meinen sie es. Doch garantiert ein volles Bankkonto leben? Wer sagt dir, dass es morgen noch da ist? Oder du noch Zeit hast, es zu geniessen, was du dir angehäuft hast.
Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott. Lukas 12, 16-21
Weshalb investierst du deine Zeit nicht in etwas, das dich und andere glücklick macht? Oder denkst du, das kannst du dir nicht leisten und wagst es deshalb micht einmal darüber nachzudenken? Wie brichst du aus diesem Gefängnis aus?
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