Robert Fraser ist Geschäftsmann. Und er sieht sich dabei vollumfänglich in der Berufung Gottes. Er glaubt sogar, dass der grösste Teil der Christen zu einem Dienst für Gott in der Geschäftswelt berufen ist und auf diese Weise zur Ausbreitung von Gottes Reich beitragen sollte. Auf der Rückseite seines Buches „Der Auftrag der 97 Prozent“ steht, wovon Fraser zutiefst überzeugt ist:
„Nur 3 Prozent der Christen sind in den vollzeitigen Dienst innerhalb der Gemeinde berufen… …allen anderen hat Gott den Auftrag gegeben, durch ihre Ideen und Fähigkeiten Einfluss auf die Arbeitswelt zu nehmen und so sein Reich zu bauen.“
Ein Geschäftsmann dient Gott in seinem Beruf
Wie viele Christen der heutigen Zeit, ging auch Robert Fraser lange Zeit fälschlicherweise davon aus, dass nur Pastoren oder Missionare Gott mit ihrem ganzen Leben dienen können. Diese sogenannten Vollzeiter haben das Privileg, Gott nicht nur in der Freizeit, sondern auch durch ihren Beruf zu dienen. Es versteht sich von selbst, dass Fraser die Berufung zu einem „Vollzeiter“ als Krone der menschlichen Bestimmung betrachtete.
Doch Frasers Sichtweise hat sich elementar verändert als er verstand, dass Gott ihn zum Geschäftsmann berufen hat. Und dies ist wirklich keine zweitrangige Berufung. Schon in der Bibel ist zu erkennen, wie Gott Menschen in die Wirtschaft oder Regierungsämter berufen hat, um das Werk zu tun, zu welchem er sie bestimmt hat.
Als Fraser seinen göttlichen Auftrag in seinem Beruf erkannte, begann sich seine Einstellung der Arbeit gegenüber zu verändern. In der Folge hat er immer wieder erlebt, wie Gott in seine Arbeit eingegriffen hat und auch viele seiner Angestellten zu einem lebendigen Glauben an Christus gefunden haben.
Ein Buch für die vielen, die Gott in die Geschäftswelt berufen hat
Unzählige christliche Bücher leiten dazu an, Dienste innerhalb der kirchlichen Veranstaltungen zu tun. Doch leider gibt es vergleichsweise nur sehr wenige Materialien, die aktive Berufsleute in ihrer Berufung ermutigen und inspirieren. Das Buch „Der Auftrag der 97 Prozent“ ist eines der wenigen Werke, welche diese Lücke schliesst. Führungskräfte haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss, nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf ihre Mitarbeiter, Kunden und Mitbewerber. Sie haben eine einzigartige Gelegenheit, Gottes Wertmassstäbe in diese Welt hineinzutragen und so Gottes Reich ausserhalb der Strukturen institutioneller Gemeinden zu bauen. Dies ist sehr dringend wichtig, denn allein durch herkömmliche Gemeindearbeit kann die westliche Welt immer weniger erreicht werden.
Das Buch unterstreicht die Wichtigkeit von christlichen Führungskräften in der Wirtschaft. Und es ermutigt, ja drängt regelrecht, die dadurch entstehenden Möglichkeiten wahrzunehmen. Doch nicht nur Führungskräfte, sondern auch die ganz einfachen Angestellten werden ermutigt, ihren Teil beizutragen, um Gottes wirksame Mitarbeiter in dessen Reich zu sein.
Gottes Werte in der Arbeitswelt ausleben
Fraser ist in seinem Buch ganz praktisch. Immer wieder weist er darauf hin, dass wir alles, was wir tun, für den Herrn tun sollen (Kolosser 3,23). Das Leben eines jeden wahren Christen gehört Jesus, seinem Herrn. Und dies soll auch in der Arbeitswelt Gestalt annehmen. Jeder Mensch, der in seiner von Gott gegebenen Berufung lebt, stellt sich mit seinem ganzen Leben Gott zur Verfügung. Er arbeitet nicht mit dem Ziel, auf möglichst einfache Weise viel Geld zu verdienen. Nein, er sieht sein Arbeiten als ein Privileg, um Gott und Menschen damit zu dienen. Den Broterwerb mit diesem Dienst zu verbinden ist nur eine logische Konsequenz einer ganzheitlichen Sicht von Gottesdienst.
Doch auch Werte wie Grosszügigkeit, Ehrlichkeit oder das Privileg mit Geld verantwortlich umzugehen, spricht Fraser in seinem Buch an. Dabei unterlässt er es nicht, den Leser auch immer wieder an seinen persönlichen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Ganz praktische Erkenntnisse, die er aus seinen Jahren des Berufslebens gewonnen hat, sind für den Leser ein grosser Schatz an Weisheit.
Nicht im Widerspruch zum klassischen Gemeindeleben
Auf keine Weise spielt Fraser den Dienst für Gott im Berufsleben gegen den Dienst innerhalb kirchlicher Gemeinden aus. Wenn seine Anliegen aber beherzigt und umgesetzt werden, wird das Gemeindeleben aber mit Sicherheit eine ganz neue Ausrichtung erhalten. Stellen wir uns eine Gemeinde von Christen vor, die alle ihren Glauben mit Vollmacht und viel Engagement in ihrem alltäglichen Tätigkeiten ausleben. Mit Sicherheit gäbe es jede Woche eine Menge Erlebnisse zu berichten, die andere ermutigen können. Und gewiss würden zahlreiche die gemeindlichen Anlässe mit viel Hunger besuchen, weil sie dringend eine Ermutigung in einer äusserst herausfordernden und kräfteraubenden Zeit brauchen.
Gemeinde sollte nicht als Durchführung kirchlicher Programme verstanden werden. Vielmehr handelt es sich bei der Gemeinde von Jesus um die verbindliche Gemeinschaft von Menschen mit einem lebendigen Glauben an Christus. Und diese Menschen sind täglich im Einsatz für Gott. Die Gemeinde ist also nicht nur in einem Gebäude in Aktion, sondern immer und überall, gerade dort wo die einzelnen Mitglieder auch sind. Und wenn sie sich treffen, um einander zu dienen und füreinander zu beten, entsteht eine Dynamik, welche durch die Arbeitsplätze in diese Welt hinaus sichtbar wird.
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